Erfolgreicher Spatenstich für neues Berufskolleg
Maistadt. Mit dem symbolischen Spatenstich hat Bürgermeister Thomas Bende gemeinsam mit dem Architekten Dominik Höschen sowie politischen Vertreter des Landes und des Bundes, das Bauvorhaben „Johann-Philipp-Reis-Berufskolleg“ an der Helmut-Kohl-Allee offiziell eröffnet.
Der Dauerregen und die heftigen Sturmböen der letzten Tage, schienen Maistadt fest in ihrer Hand zu haben. Umso gespannter blickten viele auf den heutigen Tag, ob sich die symbolische Schlechtwetterlage des Stadtrates auf die heutigen Festlichkeiten weiterhin übertrug.
Den Sonnenschein im Rücken, nutzte Maistadts Bürgermeister nicht nur als Omen, sondern zugleich als Tatsache, an der sich Kritiker aus den eigenen Reihen und außerhalb ein Beispiel nehmen sollten. Nährt das ambitionierte Bauvorhaben seit zwei Jahren die Risikoängste der meisten Stadträte. Grund ist die eigene Beteiligung von 34,5 Millionen Euro der Stadt Maistadt an den insgesamt veranschlagten 69 Millionen Euro. Ein finanziell gewagtes Projekt, dass in der Stadtgeschichte weiterhin seinesgleichen sucht. Zuletzt sorgten Kontroversen zwischen Rat und Bürgermeister für eine Verzögerung von knapp 3 Monaten, die wiederum fast die Hälfte des einkalkulierten zeitlichen Puffers aufbrauchen.
Maistadts neue Bildungsstätte, das „Johann-Philipp-Reis-Berufskolleg“, soll ab dem Schuljahreswechsel 2021 fast 2.000 Schülerinnen und Schüler sowie 120 Lehrkräfte auf knapp 11.000 Quadratmetern inklusive großzügigem Campusgelände beherbergen. Mit der zeitgemäßen und zukunftssicheren Fachausrichtung „Informations- und Kommunikationstechnik“ will das geplante Berufskolleg über Jahre hinweg Schüler*innen aus dem ganzen Umkreis überzeugen. Für Schüler*innen aus weiteren Teilen des Kreises oder des Landes, sind besondere Wohn- und Lernbereiche geplant, da man aufgrund der hochtechnologisierten Auslegung und der engen Zusammenarbeit mit der in Maistadt ansässigen „Milchmann IT AG“, auf Sicht einzigartig sein wird. Gemeinsam entschied man sich für den Entwurf des Stararchitekten Dominik Höschen aus dem bayrischen Regensburg, dessen futuristisches Model an die „Sternenflotten Akademie“ aus der Science-Fiction-Serie „Star Trek“ erinnern lässt.
„Als ich heute Morgen beim Joggen in unserem sonst so schönen Stadtpark gegen Regen und Sturmböen ankämpfte, überlegte ich mir, wie ich mir das schlechte Wetter hier und jetzt zu Nutzen machen kann. Wie man sieht, hätte ich mich ruhig auf meine Wegstrecke konzentrieren können. Außer unser Schuhwerk, sollte heute keiner den Platz mit schlechter Laune verlassen. Da wo hart und konstruktiv gearbeitet oder gar gestritten wird, darf man sich ruhig dreckig machen. Sauber gehen nur jene aus solch Situation heraus, die heimtückisch und verschlagen Andere instrumentalisieren, und demokratische Entscheidungs- und Planungsprozesse eigennützig blockieren, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen.“, sagte Bürgermeister Thomas Bende mit kurzem Blick zu anwesenden Stadtratsmitgliedern in seiner 40minütigen Rede, und fuhr fort.
Wenn wir es jetzt, hier und heute, in der Zukunft nicht gänzlich vergurken, holen wir sogar noch etwas von der unnötigen Verzögerung ein.
Bürgermeister Thomas Bende
„Wir schaffen das! Vor allem dann, wenn wir endlich zu unserer gewohnt konstruktiven Gemeinsamkeit zurückfinden. Wenn wir es jetzt, hier und heute, in der Zukunft nicht gänzlich vergurken, holen wir sogar noch etwas von der unnötigen Verzögerung ein. Dann steht dem Fertigstellungstermin und der offiziellen Inbetriebnahme nichts mehr im Wege! Dann ging unser Konzept auf, dann hat unser Plan funktioniert. Und wer mich kennt weiß, ich lebe es, wenn ein Plan funktioniert.“
Als es Bürgermeister Thomas Bende 2016 schaffte, den Landkreis und die Landesregierung von dem hochtechnologisiertem Berufskolleg als bildungstechnischen Innovationsanker für das gesamte Bundesland zu überzeugen, folgte im eigenen Rathaus auf Euphorie und Vorfreude sehr zeitnah Ernüchterung und Angst. Liegt das ehemalig größte Bauvorhaben der Stadt Maistadt, der Neubau der Hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache aus den Jahren 2009 bis 2013, mit knapp 19 statt geplanter 15 Millionen Euro erst wenige Jahre zurück. Grund für Streitigkeiten zwischen Stadtrat, Bürgermeister und Ausschüssen, die ihren Höhepunkt in der Enthebung des Verkehrsdezernenten (wir berichteten) fand. Mit dem heutigen Spatenstich, so appellierte der Bürgermeister, müssen diese Streitigkeiten, die sich mittlerweile auf das gesamte Arbeitsklima auswirkten, aufhören. Sonst, so prognostizierte Thomas Bende, würden sich die Ängste und Befürchtungen unweigerlich realisieren.