Jahresabschlussübung – Feuerwehr übt für den Ernstfall

Maistadt. Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende. Vergessen werden wir es wohl länger nicht. Dies soll auch für die diesjährige Jahresabschlussübung der Feuerwehren der Stadt Maistadt gelten. Unser Reporter ChuckMorris hat sich die Übung nicht entgehen lassen und berichtet euch davon.

Aber was war überhaupt passiert? Auf Anfahrt war nur bekannt, dass es einen Gefahrgutunfall mit mehreren verletzen Personen im Maistädter Hafen gegeben haben soll. Dies stellte die anrückenden Kräfte erstmal vor eine große Herausforderung. Es war weder bekannt wie viele Personen verletzt waren noch was dort überhaupt genau passiert war.

Durch den Rahmen- Alarm- und Einsatzplan Gefährliche Stoffe für den Hafenbereich war die Feuerwehr aber dennoch gut vorbereitet. Alle Fahrzeuge warteten in einer Reihe vor dem Südtor. Nur der Einsatzleitwagen und ein weiteres Löschfahrzeug fuhren in den Hafen und suchten den Unfallort. Der Einsatzleiter konnte dann gemeinsam mit einem Kameraden die Lage erkunden. Ein Personenkraftwagen war mit einem Lastkraftwagen verunfallt. Der PKW überschlug sich dabei mehrfach und kam anschließend auf dem Dach zum Stehen, die zwei Insassen wurden eingeklemmt. Mehrere Fässer wurden durch die Luft katapultiert und fingen beim Aufprall auf den Boden sofort Feuer. Im LKW lief aus einem IBC-Container ein noch unbekannter Gefahrstoff aus. Ein IBC-Container, der gerade auf der Ladebordwand stand als der Unfall passierte, kippte um und begrub einen Hafenmitarbeiter unter sich.

Wir wussten nicht was passiert war. Wir wussten nicht wie viele Personen sich verletzt haben. Wir wussten nur: Aufpassen, das ganze kann schnell gefährlich für uns werden.

Nik H.., Einsatzleiter der Feuerwehr

Sofort wurden alle Fahrzeuge zum Unfallort beordert. Unter CSA (Chemikalienschutzanzug) wurde der Austritt des Gefahrstoffes im LKW gestoppt. Derweil versuchte ein Trupp die Person unter dem IBC-Container zu befreien. Mit schwerem Gerät und jeder Menge Unterbaumaterialien gelang dies dann auch. Durch den ABC-Erkunder konnte der Gefahrstoff im IBC-Container ermittelt werden. Dabei handelte es sich um Salpetersäure, ein ätzender und giftiger Stoff, der mit Metall reagiert. Nun war Vorsicht geboten. Der Stoff durfte auf keinen Fall auf die Ladebordwand gelangen, den die war aus Metall. Mit einer Plane wurde diese abgedeckt. Darüber wurde ein Auffwangbecken mit Steckleiterteilen und einer weiteren Plane gebaut, so konnt der Stoff ohne Gefahr in das Becken laufen.

Zwischenzeitlich wurden Experten aus der chemischen Industrie angefordert. Die sogenannte TUIS-Einheit ist genau für solche Fälle ausgebildet und vorbereitet.

Zeitgleich wurden auch die Insassen des verunfallten PKW befreit. Mit Schere und Spreizer wurde ein Zugang zu den Personen geschafft. Anschließend wurden sie aus dem Gefahrenbereich gebracht und wie alle anderen Personen, die aus dem Gefahrenbereich kommen, durch eine extra aufgebaute Not-Dekon dekontaminiert.

„Ich bin begeistert. Die Feuerwehr hat schnell gehandelt und die Gefahren erkannt. Das ist sehr gut. Im Hafen haben wir es ständig mit Gefahrstoffen zu tun. Eine Feuerwehr zu haben, die weiß was sie tut, ist hier sehr hilfreich.“

Tristan E.; Hafenleiter

Die brennenden Fässer konnten nicht mit Wasser gelöscht werden. Zu gefährlich. Deshalb baute man einen Schaumleitung auf und bekämpfte den Brand dann mit Schaum. Nachdem dann alle Personen befreit und an den Rettungsdienst übergeben wurde sowie der Brand gelöscht war, konnten die Kräfte wieder zurückbauen. Die Übung wurde somit erfolgreich beendet. Eine anschließende interen Nachbesprechung sollte Fehler aufdecken aber auch gutes Loben.

Wir sagen DANKE! Trotz der Coronapandemie konnten wir vom Maistädter Stadtanzeiger dabei sein. Unsere Feuerwehr ist für den Erntsfall gerüstet.