Dachstuhlbrand gibt Rätsel auf
Maistadt – Brück. Dachstuhlbrand im Laufe des Sonntagabends hielt Feuerwehr auf Trab. Vermisste Person wohlbehalten aufgefunden. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.
Ein Dachstuhlbrand am frühen Abend in der Straße Über den Weiden in Maistadt-Brück sollte der krönende Abschluss für die Maistädter Feuerwehr sein. Bereits auf Anfahrt erhielt die Feuerwehr die zusätzliche Information, dass die 12-Jährige Tochter vermisst wird und sich scheinbar noch in dem 3-geschossigen Einfamilienhaus befinden könnte. Die widrigen Verkehrsverhältnisse erhöhten zusätzlich den Druck auf die heraneilenden Einsatzatzkräfte der Feuerwehr.
Bereits wenige Momente nach Eintreffen konnten sich die geschulten Einsatzkräfte einen groben Überblick über das Ausmaß machen. Etwa 1/3 der Dachhaut stand in Flammen, aus den Fenstern der oberen Stockwerke drang bereits tiefdunkler Rauch und Qualm, die 12-Jährige Tochter konnte in der Zwischenzeit von der beteiligten Polizei Märzesheim nicht ausfindig gemacht werden.
"In den Situationen, in denen wir bei Alarmierung oder auf Anfahrt die Information erhalten, dass eine Person vermisst wird, die sich noch im brennden Objekt befinden könnte, hegen wir natürlich stets die Hoffnung, dass man sich bei der Selbstrettung aus den Augen verlor und sich tatsächlich keine Personen mehr in unmittelbar Gefahr befindet. Vorbereitet und koordiniert wird auf Anfahrt jedoch stets der Ernstfall, um somit beim Eintreffen die Suche und Menschenrettung unverzüglich einleiten zu können. Unklare Angaben, die örtliche hohe Bebauungsdichte sowie augenscheinlich ungewöhnliche starke und rasche Rauchentwicklung haben es den Feuerwehrmännern nicht leicht gemacht.", so ein Pressesprecher der Feuerwehr am Sonntagabend.
Dank der zahlreichen Einsatzkräfte konnte die Einsatzleitung vor Ort Menschenrettung, erste Brandbekämpfungsmaßnahmen sowie Sicherung der umliegenden Objekte unmittelbar und gleichzeitig – teilweise aus schwindelerregender Höhe – einleiten.
Obwohl die Brandbekämpfung zügig erste Erfolge zeigte und man das Feuer im Dachstuhl schnell unter Kontrolle hatte, zeigte sich die Suche nach der vermissten Teenagerin schwieriger.
Umso erleichterter zeigten sich die Feuerwehrleute, als man das Mädchen augenscheinlich wohlbehalten in einem verschlossenen Nebenraum im Kellergeschoss auffand und dem Rettungsdienst übergeben konnte.
Zur Brandursache konnten Feuerwehr und Polizei am Abend keine genauen Angaben machen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man nur bestätigen, dass auf dem Dachboden aufbewahrtes Baumaterial, u.a. entflammbare Lösungsmittel, in Brand geriet und der Grund für die schnelle Ausdehnung war. Auf Grund fragwürdiger Auskünfte des Eigentümers und einiger offener Fragen vor Ort, kündigte die Staatsanwaltschaft noch am Abend ein umfangreiches Ermittlungsverfahren an.
Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen ca. 130.000 Euro. Wegen der fortdauernden Ermittlungen und der Unbewohnbarkeit des Hauses, wurden die Bewohner in einer Pension untergebracht.